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Created page with "{{NYT de}} Prof. Dr. '''{{FULLPAGENAME}}''' ist die Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES e.V. 2020 sprach sie in einer Videobotschaft zum WWDOGA: {{Citation |T..."
{{NYT de}}
Prof. Dr. '''{{FULLPAGENAME}}''' ist die Vorstandsvorsitzende von [[TERRE DES FEMMES]] e.V.
2020 sprach sie in einer Videobotschaft zum [[WWDOGA]]:
{{Citation
|Text=Ich bin Godula Kosack. Ich bin die Vorstandsvorsitzende von [[TERRE DES FEMMES]] - Menschenrechte für die Frau.
Heute ist der 7. Mai, der Weltweite Tag der Genitalen Selbstbestimmung. Selbstbestimmung - verstanden als das höchste Ziel der menschlichen Reifung - ist ein Prozess, der ein Leben lang andauert. Dieser Prozess braucht Begleitung: zunächst deurch die Mutter, die das Baby dann an die Brust legt, wenn es das Bedürfnis signalisiert, dann auch durch den Vater, der zusätzliche Impulse gibt. Der Kindergarten, die Schule, die Ausbildung - alle diese Institutionen sind darauf ausgerichtet, die Persönlichkeit zu stärken und nach den gesellschaftlichen Ethikvorstellungen zu lenken. Idealerweise zielen die Betreuer darauf ab, dem Kind Gutes zu tun und ihm keinen Schmerz zuzufügen. Mit 18 Jahren - so ist es weltweit zur Konvention geworden - ist dann das Kind reif genug, um als Erwachsener zu gelten und über den eigenen Lebensweg zu bestimmen.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang der operative Eingriff an den gesunden Genitalien - sowohl von Mädchen als auch von Jungen? Die Genitalverstümmelung von Mädchen wird mittlerweile von den großen internationalen Organisationen wie die UN, UNICEF, UNIFEM und auch der [[Weltgesundheitsorganisation]] als "schädliche traditionelle Praktik" geächtet und als Menschenrechtsverletzung angeprangert. [[TERRE DES FEMMES]] hat ihr seit 1981, seit dieses Thema in Deutschland bekannt ist, den Kampf angesagt. In zahlreichen Ländern, in denen Genitalverstümmelung von Mädchen praktiziert wird, ist sie verboten. Dennoch sind weltweit 200 Millionen Frauen und Mädchen davon betroffen - mit schweren gesundheitlichen Folgen.
Genitalverstümmelung wird praktiziert, weil sie vermeintlich zur Tradition eines Volkes gehört, weil sie angeblich ein Mädchen zur Frau macht, weil ein Mädchen sonst keine Heiratschancen hat, oder weil unbeschnittene Frauen als sexuell unersättlich gelten. Alle diese Scheinbegründungen lassen allerdings nur einen Schluss zu: Der Zweck der weiblichen Genitalverstümmelung ist die männliche Kontrolle über die weibliche Sexualität.
Schwieriger ist es, sich gegen die Knabenbeschneidung zu positionieren, die zwischen einem Viertel und einem Drittel der männlichen Weltbevölkerung betrifft. Denn sie gilt als ein religiöses Gebot. Sie ist ein Zeichen des Bundes mit Gott oder sie ist ein symbolischer Akt der Aufnahme in die Gemeinschaft erwachsener Männer. Ihre weite Verbreitung erweckt den Eindruck, dass sie unbedenklich ist. Allerdings gibt es je nach Definition bei 2 bis 10 % aller Betroffenen signifikante Komplikationen.
Was ist der männlichen und der weiblichen Genitalbeschneidung gemeinsam? Auch wenn die weibliche Genitalverstümmelung viel weitreichendere Folgen hat, so ist doch auch die Beschneidung des männlichen Genitals ein gewaltsamer Eingriff in die körperliche und seelische Unversehrtheit eines Kindes. Die zumeist im Säuglingsalter durchgeführte Operation ist ein gewaltiger Schock für das Kind. Ihm wird ein an sich schon traumatisierender Schmerz an der empfindlichsten aller Körperstellen zugefügt. Dieser Schmerz wird dadurch noch verstärkt, dass er von den Menschen, die eigentlich seine Beschützer sein sollten, bejaht und begleitet wird.
Dem Kind wird tief im Innern vermittelt, dass seine körperliche und seelische Unversehrtheit seine Grenzen hat; es wird für das Leben gebranntmarkt. Seine Selbstbestimmung kann es nur wieder durch einen Bewusstwerdungsprozess und einen Kampf gegen die Bräuche erlangen, die es gezeichnet haben.
Jede Form von Genitalbeschneidung ist ein irreversibler Eingriff in die körperliche und damit auch in die seelische Integrität eines Kindes. [[TERRE DES FEMMES]] versteht den Kampf für das Recht auf körperliche, genitale und sexuelle Selbstbestimmung als ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Kinderschutz muss für alle Kinder gelten. Kinderrechte sind nicht relativierbar - auch und erst recht nicht nach Geschlecht. Keine Tradition und keine Religion darf die Kinderrechte und damit die Menschenrechte aushebeln.
Unsere Vision ist es, dass eines Tages alle Menschen ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben führen. Deshalb unterstützt [[TERRE DES FEMMES]] heute am 7. Mai den Welttag der Genitalen Selbstbestimmung.
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Heute ist der 7. Mai, der Weltweite Tag der Genitalen Selbstbestimmung. Selbstbestimmung - verstanden als das höchste Ziel der menschlichen Reifung - ist ein Prozess, der ein Leben lang andauert. Dieser Prozess braucht Begleitung: zunächst deurch die Mutter, die das Baby dann an die Brust legt, wenn es das Bedürfnis signalisiert, dann auch durch den Vater, der zusätzliche Impulse gibt. Der Kindergarten, die Schule, die Ausbildung - alle diese Institutionen sind darauf ausgerichtet, die Persönlichkeit zu stärken und nach den gesellschaftlichen Ethikvorstellungen zu lenken. Idealerweise zielen die Betreuer darauf ab, dem Kind Gutes zu tun und ihm keinen Schmerz zuzufügen. Mit 18 Jahren - so ist es weltweit zur Konvention geworden - ist dann das Kind reif genug, um als Erwachsener zu gelten und über den eigenen Lebensweg zu bestimmen.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang der operative Eingriff an den gesunden Genitalien - sowohl von Mädchen als auch von Jungen? Die Genitalverstümmelung von Mädchen wird mittlerweile von den großen internationalen Organisationen wie die UN, UNICEF, UNIFEM und auch der [[Weltgesundheitsorganisation]] als "schädliche traditionelle Praktik" geächtet und als Menschenrechtsverletzung angeprangert. [[TERRE DES FEMMES]] hat ihr seit 1981, seit dieses Thema in Deutschland bekannt ist, den Kampf angesagt. In zahlreichen Ländern, in denen Genitalverstümmelung von Mädchen praktiziert wird, ist sie verboten. Dennoch sind weltweit 200 Millionen Frauen und Mädchen davon betroffen - mit schweren gesundheitlichen Folgen.
Genitalverstümmelung wird praktiziert, weil sie vermeintlich zur Tradition eines Volkes gehört, weil sie angeblich ein Mädchen zur Frau macht, weil ein Mädchen sonst keine Heiratschancen hat, oder weil unbeschnittene Frauen als sexuell unersättlich gelten. Alle diese Scheinbegründungen lassen allerdings nur einen Schluss zu: Der Zweck der weiblichen Genitalverstümmelung ist die männliche Kontrolle über die weibliche Sexualität.
Schwieriger ist es, sich gegen die Knabenbeschneidung zu positionieren, die zwischen einem Viertel und einem Drittel der männlichen Weltbevölkerung betrifft. Denn sie gilt als ein religiöses Gebot. Sie ist ein Zeichen des Bundes mit Gott oder sie ist ein symbolischer Akt der Aufnahme in die Gemeinschaft erwachsener Männer. Ihre weite Verbreitung erweckt den Eindruck, dass sie unbedenklich ist. Allerdings gibt es je nach Definition bei 2 bis 10 % aller Betroffenen signifikante Komplikationen.
Was ist der männlichen und der weiblichen Genitalbeschneidung gemeinsam? Auch wenn die weibliche Genitalverstümmelung viel weitreichendere Folgen hat, so ist doch auch die Beschneidung des männlichen Genitals ein gewaltsamer Eingriff in die körperliche und seelische Unversehrtheit eines Kindes. Die zumeist im Säuglingsalter durchgeführte Operation ist ein gewaltiger Schock für das Kind. Ihm wird ein an sich schon traumatisierender Schmerz an der empfindlichsten aller Körperstellen zugefügt. Dieser Schmerz wird dadurch noch verstärkt, dass er von den Menschen, die eigentlich seine Beschützer sein sollten, bejaht und begleitet wird.
Dem Kind wird tief im Innern vermittelt, dass seine körperliche und seelische Unversehrtheit seine Grenzen hat; es wird für das Leben gebranntmarkt. Seine Selbstbestimmung kann es nur wieder durch einen Bewusstwerdungsprozess und einen Kampf gegen die Bräuche erlangen, die es gezeichnet haben.
Jede Form von Genitalbeschneidung ist ein irreversibler Eingriff in die körperliche und damit auch in die seelische Integrität eines Kindes. [[TERRE DES FEMMES]] versteht den Kampf für das Recht auf körperliche, genitale und sexuelle Selbstbestimmung als ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Kinderschutz muss für alle Kinder gelten. Kinderrechte sind nicht relativierbar - auch und erst recht nicht nach Geschlecht. Keine Tradition und keine Religion darf die Kinderrechte und damit die Menschenrechte aushebeln.
Unsere Vision ist es, dass eines Tages alle Menschen ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben führen. Deshalb unterstützt [[TERRE DES FEMMES]] heute am 7. Mai den Welttag der Genitalen Selbstbestimmung.
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